Dabei versammeln sich alle noch unverheirateten weiblichen Hochzeitsgäste um die Braut herum. Der Braut werden dann entweder die Augen verbunden oder sie Braut dreht sich mit dem Rücken zu den Jungfrauen“. Zu früheren Zeiten durften sogar nur Jungfrau den Brautstrauß fangen, das heißt an diesem Brauch teilnehmen. Heutzutage sind aber alle ledigen weiblichen Hochzeitsgäste willkommen. Anschließend wirft sie ihren Brautstrauß in die Menge der Damen, die nun versuchen, den Strauß zu fangen. Diejenige unverheiratete Frau, die den Brautstrauß fängt, wird als nächste heiraten. Generell symbolisiert der Strauß der Braut, der traditionell vom Bräutigam besorgt und in der Kirche übergeben wird, blühende Liebe und Frauchtbarkeit- in Anlehnung an die Blumen.
3.3 Stövchen überschreiten und über die Schwelle tragen
In manchen chinesischen Landesteilen gibt es die Tradtion, dass die Braut beim Eintritt des Hauses ein Stövchen überschreiten“7 muss. Man glaubt, dadurch werden alle Unglückkeiten vor der Haustür der Neuvermählten aufgehalten.
Traditionell trägt der Bräutigam in Deutschland seine Braut nach der Hochzeit über die Schwelle. Da man früher annahm, die bösen Geitser würden unter der Türschwelle des Hauzeitshauses sitzen. Durch diese Aktion sollen die schlechten Geister keine Möglichkeit haben, die Frau zu berühren. So bleit das Glück auf ewig im Heim. Aber heute es bedeutet auch, dass die Braut sich beim Bräutigam sicher fühlen kann, dass er ihr Schutz bietet und sie einen gemeinsamen Lebensabschnitt beginnen.
Diese Hochzeitsbräuche zeigen uns, dass chinesische und deutsche Neuvermählten eine gemeinsame Hoffnung haben. Sie möchten alle Unglückkeiten vor der Haustür aufhalten und einen gemeinsamen Lebensabschnitt beginnen.
7 Vgl. 林国平:《福建省志 民俗志》,方志出版社,1997